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Warum gibt es in Deutschland eine Hundesteuer und keine Pferdesteuer?

Gefragt von: Karl-Friedrich Ulrich-Schröder  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Weil Reiten nichtsdestotrotz kein billiges Hobby ist, geben die meisten Pferdebesitzer den größten Teil ihres versteuerten Einkommens direkt aus, sparen somit weniger, und zahlen bereits so mehr Steuern als der Durchschnittsbürger.

Warum zahlen Pferde keine Steuer?

Es gibt jedoch auch Pferde, für die keine Steuer erhoben wird. Befreit sind Pferde, die beruflich für den Haupterwerb eingesetzt werden. Vor allem für Landwirte ist dies eine gute Nachricht. Aber, wenn in gewerblichem Rahmen gezüchtet wird, stehen die Chancen auf eine Steuerbefreiung gut, ebenso wie bei Schulbetrieben.

Warum gibt es nur die Hundesteuer?

Die Hundesteuer gehört zu den örtlichen Steuern, die an die Haltung von Hunden anknüpft; sie wird von den Städten und Gemeinden erhoben. Mit der Hundesteuer werden vornehmlich ordnungspolitische Ziele verfolgt.

Warum muss man in Deutschland Hundesteuer zahlen?

Was passiert eigentlich mit der Hundesteuer? Die Einnahmen aus der Hundesteuer dienen der Finanzierung aller möglichen kommunalen Aufgaben – nicht nur der Beseitigung von Hundekot oder dem Ausbau von Hundespielwiesen. Heutzutage ist sie also im Wesentlichen eine willkommene Mehreinnahme für die Gemeindekassen.

Werden Pferde besteuert?

Die Pferdesteuer ist eine kommunale Steuer. Jede Kommune kann selbst entscheiden, ob sie die Steuer erhebt. In einigen Bundesländern muss auch ein Ministerium oder eine Rechtsaufsichtsbehörde zustimmen. Eine Pferdesteuer darf maximal 750 Euro pro Jahr und Pferd betragen.

Klartext: Hundesteuer, wie sinnvoll ist sie? Ist sie noch fair?

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Wo gibt es Pferdesteuer in Deutschland?

Von mehr als 500 Kommunen, die bereits über eine Pferdesteuer nachgedacht haben, haben nur drei Gemeinden in Hessen diese tatsächlich eingeführt: Bad Sooden-Allendorf, Schlangenbad und Kirchheim. Aktuell gibt es mit Schlangenbad und Kirchheim sogar nur noch zwei Gemeinden in Hessen, die die Pferdesteuer erheben.

Warum muss man für Hunde Steuern zahlen und für Katzen nicht?

Warum ist das so? Katzen müssen in Deutschland nicht wie Hunde gemeldet werden, weswegen die für eine Besteuerung notwendige Erfassung der Tiere zunächst große Anstrengungen bedeuten würde. Der Spiegel erklärt, dass neuere Versuche, eine Katzensteuer einzuführen, immer wieder an ihrer Unwirtschaftlichkeit scheiterten.

Wie kann ich die Hundesteuer umgehen?

Blindenführhunde, Signalhunde für Gehörlose bzw. Schwerhörige, Assistenzhunde für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. In der Regel müssen Sie Ihren Schwerbehindertenausweis einreichen, damit die Befreiung von der Hundesteuer bewilligt wird.

Was wird mit der Hundesteuer gemacht?

Die Hundesteuer ist eine direkte Steuer (Steuerpflichtiger und Steuerträger ist der Hundehalter) und fließt direkt den Gemeinden zu. Sie dient zum einen der Begrenzung der Hunde im Gemeindegebiet, zum anderen stellt sie in Zeiten leerer Gemeindekassen durchaus ein Instrument der Einnahmenbeschaffung dar.

Ist die Hundesteuer verfassungswidrig?

Die Steuer stelle eine Diskriminierung gegenüber anderen Bürgern dar. Die Hundesteuer an sich sei verfassungswidrig, da durch die Hunde kein Mehraufwand entstehe, der die Heranziehung der Hundebesitzer erklären könne.

Wer zahlt Hundesteuer bei Hartz 4?

Müssen Hartz-4-Empfänger Hundesteuer zahlen? Wer einen Hund hält, muss damit rechnen, bei Hartz-4-Bezug die Hundesteuer in der Regel selbst bezahlen zu müssen. Das Jobcenter übernimmt diese Kosten somit nicht.

Warum Hund nicht nach 17 Uhr füttern?

Hunde sollten nicht nach 17 Uhr gefüttert werden, weil es die Schlafqualität senkt, zu Übergewicht führt und feste Routinen erschwert. Zudem sorgt es dafür, dass der Hund nachts rausmuss und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht wird.

Sind Rentner von der Hundesteuer befreit?

Ab dem 1. Januar 2022 erfolgt demnach eine Erweiterung der Steuerbefreiungen bei der Hundesteuer. Rentner, Arbeitslose oder Sozialgeldempfänger brauchen dann keine Hundesteuer mehr an das Finanzamt abzugeben. Wer eine Steuerbefreiung beantragen möchte, muss dies schriftlich und formell tun.

Wie viel Geld kostet ein Pferd im Monat?

Während sich die einmaligen Kosten inkl. der Anschaffung eines Pferdes auf etwa 1500 Euro belaufen, sind für die monatlichen Ausgaben zwischen 250 und 500 Euro einzuplanen.

In welchem Bundesland gibt es die meisten Pferde?

Niedersachsen ist das Pferdeland schlechthin. Mit rd. 204.000 registrierten Pferden weist es zwar „nur“ den zweithöchsten Pferdebestand unter den Bundesländern auf, gleichwohl zeigt die qualitative Bewertung aber eine klare Führungsposition der niedersächsischen Pferdezucht auf Bundesebene.

Wie viel kostet ein Pferd?

Der Preis eines Pferdes hängt von der Rasse, seinem Alter und Stammbaum ab. Eine Rolle spielen auch Gesundheitszustand und Ausbildungsstand. Schätzungsweise kommen in einem Pferdeleben Kosten von 50.000 bis 100.000 Euro auf den Besitzer zu.

Wo kommt die Hundesteuer her?

In Deutschland wurde die Hundesteuer erstmals durch eine Verordnung der Fürstlich Isenburgischen Regierung vom 28. Februar 1807 in der Stadt Offenbach am Main erhoben; sie betrug jährlich einen Reichstaler und sollte als Beitrag zur Tilgung städtischer Kriegsschulden dienen.

In welchen Ländern gibt es eine Hundesteuer?

Hundesteuer in Europa

Die erste Hundesteuer wurde 1796 in Großbritannien eingeführt - inzwischen ist die Steuer dort aber wieder abgeschafft. In Deutschland gibt es die Hundesteuer seit dem 19. Jahrhundert. Weitere Länder in Europa mit Hundesteuer sind: Schweiz, Österreich, Niederlande und Luxemburg.

Wie hoch ist die Hundesteuer in Frankreich?

Das beste kommt zum Schluss: In Frankreich gibt es keine Hundesteuer; sie wurde bereits 1979 abgeschafft.

Warum wurde die Hundesteuer abgeschafft?

Ein Argument der Kritiker: Die relativ geringen Einnahmen stünden oft einem hohen bürokratischem Aufwand gegenüber. In Deutschland gibt es deshalb auch schon vereinzelte Kommunen, die die Hundesteuer abgeschafft haben – darunter etwa Bilsen und Raa-Besenbek bei Hamburg oder Windorf in Niederbayern.

Was passiert wenn ich den Hund nicht angemeldet?

Wenn Sie sich einen Vierbeiner anschaffen, sind Sie verpflichtet, ihn in Ihrer Gemeinde für die Hundesteuer anzumelden. Versäumen Sie das, begehen Sie eine Ordnungswidrigkeit. Das Bußgeld kann Sie bis zu 10 000 Euro kosten. In der Öffentlichkeit müssen Hunde eine Steuermarke am Halsband tragen.

Warum ist der zweite Hund teurer bei der Steuer?

Schon 2007 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass Polizeihunde keine Steuern zahlen. Teile mehrere Hunde auf mehrere Personen. In manchen Gemeinden zahlst du für einen zweiten Hund höhere Steuern als für den ersten. Wenn du zwei hast, melde doch einfach einen auf dich und den anderen auf deinen Lebenspartner.

Welche Tiere werden in Deutschland besteuert?

Zusammenfassung: Mit wenigen Ausnahmen (mancherorts wurde beispielsweise eine Pferdesteuer eingeführt) ist der Hund das einzige Tier in Deutschland, für den Besitzer Steuern zahlen müssen. Mit rund 100 Euro pro Jahr müssen Sie rechnen.

Wie hoch ist die Hundesteuer in der Schweiz?

Hundesteuer bezahlen

Die Höhe der Steuer kann von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein. Sie beläuft sich aber in etwa auf 100 bis 200 Franken. Die Steuer kann zudem je nach Grösse oder Gewicht des Hundes unterschiedlich ausfallen. Blindenhunde und Rettungshunde sind oft von der Steuer befreit.

Wie hoch ist die Hundesteuer in Österreich?

Die Höhe der Steuer

Die genaue Höhe der Hundesteuer hängt von mehreren Faktoren ab. Je nach Gemeinde kann es zu Unterschieden kommen. In der Regel kann diese zwischen 7,27 € und 110,00 € reichen. Die Gemeinden orientieren sich nicht an den tatsächlichen Kosten.