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Wann wird eine Nebenklage zugelassen?

Gefragt von: Ludmilla Heller  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Sobald die Staatsanwaltschaft ein öffentliche Anklage erhoben hat, kann die Nebenklage in jedem Verfahrensabschnitt erfolgen. Die Erhebung der Nebenklage kann insbesondere auch im laufenden Prozess erfolgen. Möglich ist es sogar, die Nebenklage erst in der Berufung oder Revision zu erheben.

Wann ist eine Nebenklage zulässig?

Die Erhebung der Nebenklage ist zu jedem Zeitpunkt möglich, frühestens mit der Anklage durch die Staatsanwaltschaft. Sobald diese vorliegt, kann die Nebenklage aber jeder Zeit erfolgen, sowohl im laufenden Prozess als auch erst in der Berufung oder Revision.

Wann kommt eine Nebenklage in Betracht?

Wer überhaupt Nebenkläger werden kann, ergibt sich aus § 395 Abs. 1 StPO. Nebenklageberechtigt ist danach die unmittelbar verletzte Person, wenn sie durch eine dort genannte Katalogtat verletzt wurde.

Wer entscheidet über Nebenklage?

Nach Erhebung der Anklage durch die Staatsanwaltschaft hört das Gericht die Staatsanwaltschaft an und entscheidet daraufhin, ob die Nebenklage zulässig ist. Sie erhalten die Entscheidung in Form eines Gerichtsbeschlusses.

Wie viel kostet eine Nebenklage?

Mit einer Nebenklage beteiligen sich die Nebenkläger aktiv am Verfahrensprozess – zum Beispiel durch Fragen, Erklärungen, Anträge und Rechtsmittel. Der Nebenkläger reicht die Nebenklage bei der Staatsanwaltschaft (im Ermittlungsverfahren) oder beim Gericht (im Gerichtsverfahren) ein. Die Nebenklage ist kostenfrei.

Rechte als Nebenkläger

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Wer zahlt die Kosten für einen opferanwalt?

bei Freispruch, Nichteröffnung oder Einstellung des Gerichtsverfahrens: die durch die Beteiligung entstandenen Kosten trägt der Nebenkläger oder die Nebenklägerin selbst. die Kosten eines vom Gericht beigeordneten Rechtsanwalts oder einer vom Gericht beigeordneten Rechtsanwältin trägt grundsätzlich die Staatskasse.

Was sind Auslagen der nebenklägers?

(1) 1Die dem Nebenkläger erwachsenen notwendigen Auslagen sind dem Angeklagten aufzuerlegen, wenn er wegen einer Tat verurteilt wird, die den Nebenkläger betrifft.

Welche Rechte hat man als Nebenkläger?

Rechte des Nebenklägers: Das Beweisantragsrecht und seine Grenzen. Die Rechte des Nebenklägers umfassen das Beweisantragsrecht, d.h. es ist das Recht des Nebenklägers, auf die Beweisaufnahme Einfluss zu nehmen und insbesondere auf eine sachgerechte Ausübung der Aufklärungspflicht des Gerichts hinzuwirken.

Was passiert bei einem Täter Opfer Ausgleich?

Wie läuft ein Täter-Opfer-Ausgleich ab? In getrennten Vorgesprächen klärt der Vermittler, ob und wie die Konfliktschlichtung vonstatten gehen kann. In weiteren gemeinsamen Gesprächen suchen die Betroffenen eine Lösung, die für beide Seiten akzeptabel und Gewinn bringend ist.

Wie nennt man eine Nebenklage zwecks Geltendmachung zivilrechtlicher Schadensersatzansprüche?

Von der Nebenklage unterschieden werden muss das Adhäsionsverfahren, bei dem es um die Geltendmachung zivilrechtlicher Schadensersatzansprüche aus der Straftat im Rahmen des Strafverfahrens geht, das aber, eben weil es um zivilrechtliche Ansprüche geht, von der Nebenklage, bei der das Ziel die strafrechtliche ...

Wie stelle ich einen Adhäsionsantrag?

Der Antrag ist schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle zu stellen, in der Hauptverhandlung kann er auch mündlich gestellt werden. Der Antrag muss den Gegenstand und den Grund des geltend gemachten Anspruch bezeichnen und soll auch Beweismittel enthalten.

Kann der Nebenkläger Rechtsmittel einlegen?

§ 401 Einlegung eines Rechtsmittels durch den Nebenkläger. (1) Der Rechtsmittel kann sich der Nebenkläger unabhängig von der Staatsanwaltschaft bedienen. Geschieht der Anschluß nach ergangenem Urteil zur Einlegung eines Rechtsmittels, so ist dem Nebenkläger das angefochtene Urteil sofort zuzustellen.

Was versteht man unter Nebenkläger?

Nebenkläger im Strafverfahren. Im Strafverfahrensrecht wird derjenige als Nebenkläger bezeichnet, der als Betroffener bzw. Opfer sich der durch den Staatsanwalt erhobenen Klage anschließt.

Kann man 2 Nebenkläger vertreten?

Anders als in der Strafverteidigung ist es im Rahmen der Opfervertretung zulässig, als Rechtsanwalt mehrere Nebenkläger im selben Verfahren anwaltlich zu vertreten.

Was kostet ein Täter-Opfer-Ausgleich?

dem Gericht mit. Staatsanwaltschaft und Gericht prüfen sodann eine Einstellung des Verfahrens oder eine Strafmilderung. Für den Täter-Opfer-Ausgleich entstehen weder den Beschuldigten noch den Geschädigten Gebühren. Die im Rahmen der Durchführung evtl.

Kann man Straftaten wieder gut machen?

Aber auch bei besonders schweren Straftaten wie gefährlicher Körperverletzung oder Raub kann ein Ausgleich zwischen Täter und Opfer sinnvoll sein. Hier ersetzt er das Strafverfahren vor Gericht nicht unbedingt, kann aber die Strafe der oder des Beschuldigten mildern und Wiedergutmachung leisten.

Wie läuft eine privatklage ab?

Wie läuft das Privatklageverfahren ab? Die Erhebung der Privatklage erfolgt durch Einreichung einer Anklageschrift oder zu Protokoll der Geschäftsstelle. Dabei ist zu beachten, dass die Privatklage so erhoben werden muss, dass sich Täter, Tatort und -zeit, sowie der Tathergang (Sachverhalt) aus ihr eindeutig ergeben.

Wer ist der Kläger im Strafprozess?

Als Kläger oder Klägerin bezeichnet man im juristischen Sinne in einem Zivilprozess diejenige Person, die gegen den Beklagten das Verfahren durch eine Klageerhebung eröffnet, also jemand, der vor Gericht eine Klage erhebt.

Wann gibt es einen Pflichtverteidiger?

In aller Regel wird ein Pflichtverteidiger beizuordnen sein, wenn eine Freiheitsstrafe von 1 Jahr zu erwarten ist. Auch wenn dem Beschuldigten der Widerruf einer Bewährung droht, kann das die Schwere der Schuld und damit die Beiordnung eines Verteidigers begründen.

Wie teuer ist eine privatklage?

Reichen Sie die Klageschrift ein, ist ein Gerichtskostenvorschuss fällig, damit das Gericht das Verfahren einleitet: Der Antrag wird verworfen oder zurückgewiesen: 35 € Erledigung des Verfahrens ohne Urteil: 70 € Hauptverhandlung mit Urteil: 140 €

Was kostet ein adhäsionsverfahren?

Sofern sich das Adhäsionsverfahren in der Berufung oder Revision befindet, hat die Verfahrensgebühr gem. Nr. 4144 VV RVG einen Satz von 2,5. Als Gegenstandswert zugrunde zu legen ist der begehrte Schadensersatz/das Schmerzensgeld.

Was sind notwendige Auslagen im Strafverfahren?

Notwendige Auslagen sind die einem Verfahrensbeteiligten (z.B. Beschuldigter, Privatkläger, Nebenkläger) entstandenen vermögenswerten Aufwendungen, die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung erforderlich waren.

Wer zahlt Kosten der Nebenklage?

Wird der Angeklagte frei gesprochen, trägt nach § 467 StPO die Staatskasse die Kosten des Verfahrens und die notwendigen Auslagen des Angeklagten. In diesem Fall muss der Nebenkläger seine notwendigen Auslagen selbst tragen.

Wie viel kostet ein Ermittlungsverfahren?

Für die Teilnahme an einer Haftprüfung oder an einer Vernehmung erhält der Anwalt eine Terminsgebühr, deren Mittelgebühr 170 Euro beträgt. Die Kosten liegen dann insgesamt bei 535 Euro im Ermittlungsverfahren. Im Strafverfahren werden zudem Gerichtskosten erhoben.

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