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Wann geht man zum Psychologen und wann zum Psychiater?

Gefragt von: Berndt Gerlach B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Psychiater haben ein Medizinstudium sowie eine entsprechende Facharztausbildung abgeschlossen. Sie sind Ärzte, dürfen Patienten behandeln und Medikamente verschreiben. Psychologen sind Wissenschaftler. Sie haben Psychologie studiert und befassen sich mit dem Lernen und Verhalten von Menschen.

Sollte ich zum Psychiater oder Psychologen?

Wer an einer psychischen Krankheit leidet, etwa an einer Depression oder einer Sucht, geht zum Psychiater oder zum Psychotherapeuten. Zum Psychologen gehen psychisch Kranke eigentlich gar nicht. Ein Psychologe behandelt keine Krankheiten. Dazu fehlt ihm die therapeutische Ausbildung.

Was ist der Unterschied zwischen einem Psychotherapeuten und einem Psychiater?

Im Gegensatz zum Psychologen und Psychotherapeuten hat der Psychiater in der Regel kein Psychologies Studium absolviert, sondern ein Studium der Medizin. Nach dem Medizinstudium musst du dich dann aber noch auf eine Facharzt-Ausbildung spezialisieren. Hier steht auch der Bereich Psychiatrie oder Psychotherapie offen.

Was macht ein Psychiater beim ersten Termin?

Dauer des Erstgesprächs. Ein Erstgespräch dauert etwa 50 Minuten. Sie werden genügend Zeit haben, alle wichtigen Themen in Ruhe zu besprechen. Manchmal braucht es aber auch mehrere Gespräche bis der Psychiater den Klienten, seine Situation und das Problem in allen Details versteht.

Was macht der Psychiater bei Depressionen?

Psychiater (Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie)

Der Großteil der depressiv Erkrankten mit spezialisierter Behandlung wird durch diese Arztgruppe und die Nervenärzte betreut. Sie haben vertiefte Kenntnisse über Entstehung, Verlauf, Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen.

Unterschied: Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut | Psychologie...einfach erklärt

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Wie diagnostiziert ein Psychiater eine Depression?

Depressive Stimmung, Interessenverlust bzw. Freudlosigkeit sowie Antriebsmangel und erhöhte Ermüdbarkeit sind die Hauptsymptome. Basis für die Diagnosestellung ist eine umfangreiche psychische Befunderhebung, die ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch u.a. zu Belastungssituationen in jüngster Zeit beinhaltet.

Wie fühlt sich eine Depression im Kopf an?

Das Denken ist verlangsamt, die Konzentration beeinträchtigt durch Grübeleien. Ideen der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit des eigenen Lebens gipfeln nicht selten in Suizidgedanken. Häufig empfinden Betroffene eine innere Unruhe, sind angespannt und reizbar. Sie fühlen sich erschöpft, müde und energielos.

Was fragt mich ein Psychiater?

Die psychiatrische Untersuchung umfasst ein Untersuchungsgespräch, eine körperliche Untersuchung, Labortests (Blutanalyse und Harnuntersuchung), spezifische Tests (z.B. Aufmerksamkeitstest, ADHS-Test) und gegebenenfalls Röntgenuntersuchungen (z.B. Ausschluss eines Hirntumors).

Kann man einfach so zum Psychiater gehen?

Denn seit 2017 muss ein*e gesetzlich versicherte*r Patient*in, um eine Psychotherapie beginnen zu können, ein solches Erstgespräch absolvieren. Dort erzählst du von deinem Problem, damit die Therapeutin/ der Therapeut eine vorläufige Diagnose stellen kann.

Kann man ohne Überweisung zum Psychiater?

Berlin (dpa/tmn) - Gesetzlich Krankenversicherte können auch ohne Überweisung ihres Hausarztes direkt zum Psychiater oder Psychotherapeuten gehen. Bei der ersten Sitzung müssten sie nur ihre Versicherungskarte vorlegen und die Praxisgebühr bezahlen.

Was darf ein Psychologe nicht?

Psychotherapeut*innen dürfen weder das Vertrauen, die Unwissenheit, die Leichtgläubigkeit, die Hilflosigkeit oder eine wirtschaftliche Notlage von Patient*innen ausnutzen noch unangemessene Versprechungen oder Entmutigungen in Bezug auf den Heilerfolg machen.

Was macht ein Psychiater bei Angststörung?

Gibt es Anzeichen, die auf eine generalisierte Angststörung hinweisen, sollte ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aufgesucht werden. Zur Therapie generalisierter Angststörungen können psychotherapeutische Maßnahmen oder auch Medikamente wie beispielsweise Antidepressiva eingesetzt werden.

Für was ist ein Psychologe zuständig?

Psychologische Psychotherapeutinnen und -therapeuten: Psychologinnen und Psychologen mit Psychotherapie-Ausbildung. Sie behandeln zum Beispiel in einer psychotherapeutischen Praxis Menschen mit Angststörungen, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen.

Was wird in einer Behandlung beim Psychiater gemacht?

Zu den typischen psychiatrischen Krankheitsbildern, die Psychiater und Psychotherapeuten hier behandeln, gehören unter anderem Depressionen, Angststörungen, Burnout, Psychosen, Traumatisierung sowie psychosomatische Erkrankungen.

Kann ein Psychiater krank schreiben?

Den genauen Krankheitsgrund müssen sie nur angeben, wenn er eine betriebliche Bedeutung haben sollte. Der Arbeitgeber muss also nichts von der Diagnose Depression erfahren. Stellt ein Psychologe oder Psychiater die AU aus, können Arbeitnehmer vom Hausarzt eine Krankschreibung für den gleichen Zeitraum einholen.

Wie kann ich meinem Arzt sagen dass ich psychische Probleme habe?

Schreib dir vor dem Termin auf, worüber du sprechen möchtest. Das können Fragen sein, die du stellen möchtest, oder Stichpunkte, die ausdrücken, wie du dich fühlst. So hast du Notizen, auf die du zurückgreifen kannst, falls du während deines Termins plötzlich nicht mehr weißt, was du sagen sollst.

Kann ein Psychiater wirklich helfen?

Viele Studien zeigen, dass psychotherapeutische Behandlungen bei Depressionen helfen. Welche Verfahren in welchen Situationen am wirksamsten sind, lässt sich derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Psychotherapien können depressive Symptome lindern und das Risiko für Rückfälle senken.

Welche Medikamente verschreibt ein Psychiater?

Anders als Ärztliche Psychotherapeuten beziehungsweise Psychiater dürfen sie jedoch keine Medikamente verordnen, sondern arbeiten mit therapeutischen Gesprächen und kognitiven Methoden oder beraten.

Bin ich wirklich psychisch krank?

Eine psychische Krankheit kann vorliegen, wenn Sie beispielsweise dauerhaft ängstlich oder niedergeschlagen sind oder an körperlichen Beschwerden leiden, für die sich keine organischen Ursachen finden lassen.

Wie oft geht man zu einem Psychiater?

Diese dauern in der Regel 50 Minuten und finden meist 1 x wöchentlich statt. Bei Bedarf kann in besonderen Fällen eine Verlängerung beantragt werden. Die hohe Wirksamkeit von psychotherapeutischer Behandlung ist für eine Vielzahl von psychischen Erkrankungen nachgewiesen.

Kann man Depressionen am Gesicht erkennen?

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass sich die Schwere einer Depression an den Augen eines Patienten ablesen lässt, genauer an den Pupillen. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichte das Forscherteam um Projektgruppenleiter Prof. Dr.

Wie fängt eine Depression an?

Oft gehen sie zu Beginn einer depressiven Phase mit uncharakteristischen Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, schlechter Laune etc. zum Arzt. Einige Betroffenen schildern ihre Gemütslage meist als Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Apathie.

Ist Weinen bei Depressionen gut?

Weinen ist gesund

Aber egal ob in Gesellschaft oder allein, weinen kann sehr befreiend und sogar gesund sein. Wer sich das Weinen zu häufig verbietet und die Tränen zurückhält, erhöht seinen Stresslevel und begünstigt damit Beschwerden wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Magenprobleme, Depressionen oder Angstzustände.

In welchem Alter sind die meisten depressiven?

die höchsten Anteile derjenigen, die eine Depression berichten, in der Gruppe der 45- bis 64-Jährigen. Bei Frauen beträgt in die- ser Altersgruppe die 12-Monats-Prävalenz 12 %, bei Männern 8 %. Der niedrigste Anteil von Menschen mit Depression findet sich in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen.

Was macht ein depressiver den ganzen Tag?

Betroffene sind konstant erschöpft und müde, sie haben keine Kraft mehr. Oft beginnt der Tag schon damit, dass man morgens kaum oder nur mit größter Mühe aus dem Bett kommt. Aus eigener Kraft kann man sich nicht mehr zu Aktivitäten aufraffen, auch Initiativen von Mitmenschen bleiben in der Regel ohne Effekt.