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Sind Scheidungskinder Beziehungsunfähig?

Gefragt von: Malte Strauß MBA.  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Trotzdem belegen Langzeit-Studien, dass Ehen von Scheidungskindern überdurchschnittlich oft scheitern. Besonders hoch ist das Risiko, wenn sie in einer Patchworkfamilie aufgewachsen sind: Laut einer Studie aus den USA lassen sich 40 Prozent der Trennungskinder scheiden.

Haben Scheidungskinder bindungsängste?

Die erwachsenen Scheidungskinder geraten in den Zwiespalt zwischen Sehnsucht nach Liebe und Bindung einerseits sowie der Angst vor dem Scheitern der Beziehung andererseits. Zum anderen spielen Ängste, verletzt, verlassen oder betrogen zu werden, eine zentrale Rolle im Persönlichkeitsbild.

Warum Scheidungskinder ein Leben lang leiden?

In Deutschland gibt es jährlich etwa 100.000 Scheidungskinder. Irrationale Wut- und Schuldgefühle können sie ein Leben lang begleiten. Erste Langzeitstudien haben ergeben, dass die Trennung der Eltern die betroffenen Kinder anfälliger für bestimmte Krankheiten macht. Berlin.

Sind Scheidungskinder traumatisiert?

Normale und unvermeidliche Reaktionen von Scheidungskindern sind Trauer, Wut, Beschämung gegenüber Dritten und auch Schuldgefühle. Meist kommen Ängste hinzu, den ausgezogenen Elternteil zu verlieren und eines Tages vielleicht auch noch den anderen Elternteil.

Haben Scheidungskinder verlustängste?

Der häufigste Grund: Trennungserfahrungen in früher Kindheit. Dort hat das Kind die Trennung so erfahren, dass es nicht liebenswert genug war, dass Vater oder Mutter bei ihm blieben, sondern es verlassen haben. Die Folge: Verlustängste, mangelndes Selbstwertgefühl und Kontrollzwang.

Beziehungsunfähig durch Trennung Deiner Eltern? | psychologeek

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Welche Probleme haben Scheidungskinder?

Scheidungskinder haben psychische Probleme

Langzeitstudien aus den USA zeigen, dass Kinder, die in einer solchen Atmosphäre aufwachsen, öfter soziale Phobien oder Suchtverhalten entwickeln und stärker suizidgefährdet sind. Denn: Kinder lieben beide Eltern.

Was Scheidungskinder brauchen?

Scheidungskinder brauchen die Nähe zu beiden Elternteilen, sie brauchen sichere Bindungen. Gerade jetzt benötigen sie Zuwendung und dass du für sie auch emotional da bist. Deshalb ist es wichtig, die Trennung selbst gut zu verarbeiten. Helfen können dabei klärende Gespräche und Hilfe von außen.

In welchem Alter ist eine Trennung für Kinder am besten?

Das ideale Alter der Kinder für eine Trennung gibt es nicht. Das wäre ja auch zu einfach. Wie Kinder mit einer Trennung klarkommen, hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab, so dass es nicht möglich ist, den besten Zeitpunkt einer Trennung vom Alter der Kinder abhängig zu machen.

Wie verhalten sich Scheidungskinder?

Unmittelbar nach der Scheidung zeigen Kinder häufig Symptome wie Konzentrations- und Schlafstörungen, Bauch- und Kopfschmerzen. Im Vorschulalter entwickeln sich Schuldgefühle, Schulkinder bilden Zorn auf ein Elternteil aus. Bei Jugendlichen und Erwachsenen bleibt das Gefühl, sich als Kind falsch verhalten zu haben.

Wie fühlt sich ein Scheidungskind?

Manche Kinder werden aggressiv und verlangen nach besonderer Aufmerksamkeit. Andere teilen ihre Sorgen und Ängste überhaupt nicht mit. Und wenn Eltern in der Trennungsphase mit ihren eigenen Emotionen beschäftigt sind, können sich Kinder überfordert und vernachlässigt fühlen.

Ist die Scheidung der Eltern ein Trauma?

Mögliche psychische Reaktionen von Scheidungskindern sind:

Rückzug (innerlich wie äußerlich) Bedrücktheit und Niedergeschlagenheit. Sozialer Rückzug (häufig bei älteren Kindern oder Jugendlichen) Lernschwierigkeiten und Konzentrationsstörungen.

Wann entfremden sich Kinder?

Eine Entfremdung kann bewusst und offen, aber auch sehr subtil und unbewusst ablaufen. Sie kann bereits in einer bestehenden Ehe beginnen oder auch erst nach der Trennung einsetzen. Sie kann innerhalb weniger Wochen oder auch über mehrere Jahre stattfinden und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Wie lange trauern ein Kind nach Trennung?

Kinder trauern, aber sie trauern anders und empfinden andere Dinge als Verlust als Erwachsene. Im Vordergrund steht nicht der Tod eines geliebten Menschen, sondern all jene Abschieds- und Trennungssituationen, die für Kinder bis ca. 12 Jahre belastend sein können. Frida (4 Jahre) ist untröstlich.

Wie sehr leiden Kinder unter der Trennung der Eltern?

Jährlich sind 200 000 Kinder in Deutschland von Trennungen betroffen. 90 Prozent leben anschließend bei der Mutter, jedes dritte Trennungskind verliert den Kontakt zum Vater. Dass Kinder unter Trennungen psychisch, gesundheitlich und sozial leiden, haben diverse Studien belegt.

Sind Scheidungskinder benachteiligt?

Eine wirkliche gesetzliche Benachteiligung erleiden die Männer aber im Falle nichtehelicher Kinder. Wird das Kind nämlich nicht in eine Ehe hineingeboren, haben die Väter zunächst kein Sorgerecht für das Kind. Das bedeutet, dass sie kein Mitbestimmungsrecht hinsichtlich der Belange der Kinder haben.

Wie kann ich meinem Kind helfen die Trennung zu verarbeiten?

9 Tipps für Eltern nach der Trennung
  1. Seien Sie Ihrem Kind gegenüber ehrlich. ...
  2. Geben Sie Ihrem Kind ein Gefühl von Sicherheit. ...
  3. Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Kindes. ...
  4. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es keine Schuld trifft. ...
  5. Verharmlosen und dramatisieren Sie nicht. ...
  6. Verwenden Sie keinen juristischen Begriffe.

Wie Scheidungskinder wieder glücklich werden?

Deswegen sollte man, wenn irgendwie möglich, Gerichten aus dem Weg gehen. Kinder wollen beide Eltern behalten, auch wenn sie sich getrennt haben. Gelingt es Eltern weiterhin gemeinsam für ihre Kinder da zu sein, können sie darauf stolz sein. Dann können auch ihre „Trennungskinder“ wieder glücklich werden.

Was macht eine Trennung mit der Psyche?

reaktiven Depressionen, Angststörungen und im Extremfall zu Suiziden kommen. Am häufigsten treten jedoch reaktive Depressionen auf, die durch eine Trennung ausgelöst werden können. Ein gesunder Mensch kommt mit schwierigen Situationen gut zurecht und fällt nicht sofort in eine Depression.

In welchem Alter ist eine Trennung der Eltern am schlimmsten?

Laut Statistik werden in Deutschland pro Jahr zwischen 160.000 und 200.000 Kinder zu Trennungskindern. Die meisten Eltern trennen sich, wenn die Kinder drei bis vier Jahre alt sind. Für sie gibt es unzählige Kinderbücher, die sie auf die schwierige Situation vorbereiten sollen.

Wie schlimm ist eine Scheidung wirklich?

Eines vorweg: Eine Scheidung ist immer ein Schock. Sie bedeutet Trennung Verlust, Angst, Ungewissheit und meistens leider das dramatische Aus einer einst intakten Familie. Scheidung ist schlimm. Da gibt es überhaupt nichts dran zu beschönigen.

Sollte man wegen der Kinder zusammenbleiben?

Dem Wunsch, eine Beziehung nicht wegen des Kindes weiterzuführen, ist grundsätzlich nichts entgegenzusetzen. Wichtig ist dabei jedoch, den Kontakt mit dem Ex-Partner aufrecht zu erhalten – zumindest für das Kind.

Wie verkraften Kinder die Trennung der Eltern?

Um Ihrem Kind den Abschied vom ausziehenden Elternteil so leicht wie möglich zu machen, sollten Sie ihm genau erklären, wie und wo Papa oder Mama wohnen, schlafen und essen werden. Kinder machen sich Sorgen um ihre Eltern. Wenn Ihr Kind weiß, dass es Mama oder Papa in der neuen Wohnung gut geht, ist das beruhigend.

Was ist wichtig für trennungskinder?

Verlässlichkeit und Sicherheit durch Umgangsregeln und Erreichbarkeit bieten. Nach dem Auszug eines Elternteils muss das Kind wissen, wann es Mama bzw. Papa wiedersieht und wie es sie bzw. ihn erreichen kann.

Was passiert mit trennungskinder?

Trennungskinder haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen. Das gilt besonders für Mädchen. Aber warum genau? Das haben Forscher jetzt erklärt – mithilfe von sogenannten Boomerang-Vätern.

Können Kinder vermissen?

Ihr Kind kann nun „vermissen“. Das innere Bild von Ihnen bleibt aber nur für kurze Zeit in seiner Erinnerung bestehen. In dieser Phase kommt es häufig zum ersten „Fremdeln“. Das Kind kann nun Neues und Vertrautes unterscheiden.