Zum Inhalt springen

Kann mir als Zeuge was passieren?

Gefragt von: Andreas Fritsch  |  Letzte Aktualisierung: 22. August 2022
sternezahl: 4.8/5 (4 sternebewertungen)

Dabei ist er zur Wahrheit verpflichtet, worüber er in der Verhandlung durch den Richter ausdrücklich belehrt wird. Im Falle einer Falschaussage macht der Zeuge sich strafbar und kann mit mindestens drei Monaten bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft werden.

Was kann bei einer Zeugenaussage passieren?

Falschaussagen können mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden. Wird die falsche Zeugenaussage unter Eid gemacht, kann die Freiheitsstrafe bei einem Jahr bis zu 15 Jahren liegen. Unter Eid gelten auch versehentliche Falschaussagen als Falschaussage.

Kann mir als Zeuge vor Gericht was passieren?

als Zeuge vor Gericht aussagen, müssen Sie die Wahrheit sagen. Die angeklagte Person kann sich zu den vorgetragenen Vorwürfen äußern oder die Aussage verweigern, da sich nach deutschem Recht niemand selbst belasten muss. Sie darf rechtlich sogar ohne weitere Konsequenzen die Unwahrheit sagen, um sich zu verteidigen.

Kann man als Zeuge eine Strafe bekommen?

In jedem gerichtlichen Verfahren, gleich welcher Art, werden Sie als Zeuge darüber belehrt, vor Gericht die Wahrheit sagen zu müssen. Eine Falschaussage wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft (§153 StGB). Die Ermahnung zur Wahrheit gilt nicht nur für Ihre Aussage als Zeuge vor Gericht.

Kann man als Zeuge auch verurteilt werden?

Antwort: Nein. Im deutschen Strafrecht gilt der Mündlichkeitsgrundsatz, der besagt, dass Zeugenaussagen mündlich vor dem Richter gemacht werden müssen. Der Richter muss sich selbst ein Bild vom Zeugen machen können, um beurteilen zu können, wie der Vorfall geschehen ist, ob der Zeuge die Wahrheit sagt etc.

Die Zeugenaussage vor Gericht

41 verwandte Fragen gefunden

Kann mich als Zeuge nicht mehr erinnern?

wenn Sie sich nicht mehr klar erinnern – das ist völlig normal – sagen Sie: „Ich glaube – aber ich erinnere mich nicht mehr sicher“. wenn Sie sich überhaupt nicht mehr erinnern – das kann auch sein – sagen Sie: „Tut mir leid – ich erinnere mich überhaupt nicht mehr„.

Welche Rechte habe ich als Zeuge?

Nach dem Gesetz sind Sie als Zeuge/in verpflichtet, vor Gericht zu erscheinen. Sie dürfen also nicht einfach wegbleiben. Auch wenn Sie glauben, nichts oder nichts Wichtiges zu dem Vorfall aussagen zu können, müssen Sie als Zeuge zu dem Ihnen vom Gericht mitgeteilten Termin kommen.

Wie teuer ist eine Falschaussage?

Eine Geldstrafe ist hierbei nicht möglich. Begeht man dagegen eine Falschaussage nach § 160 StGB, also einer Verleitung zum Meineid, ist mit einer Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit einer Geldstrafe zu rechnen. Ein Meineid wiederum wird mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft.

Kann man eine Vorladung als Zeuge ablehnen?

Sollten Sie eine Vorladung von der Polizei in den Händen halten, sind Sie nicht verpflichtet, an diesem Termin teilzunehmen. Dies gilt für Zeugen wie Beschuldigte gleichermaßen. Sie müssen den Termin noch nicht einmal absagen.

Wer bezahlt die Zeugen vor Gericht?

Nach § 22 JVEG erhalten Zeugen eine Entschädigung für Verdienstausfall. Die Höhe dieser Entschädigung richtet sich nach dem regelmäßigen Bruttoverdienst einschließlich der vom Arbeitgeber zu tragenden Sozialversicherungsbeiträge.

Kann ich als Zeuge schweigen?

Wer trotzdem aussagen möchte, sich aber fürchtet, weil der Täter oder die Täterin zur Familie gehört, kann bei einer Beratungsstelle Unterstützung finden. Wenn man aussagt, muss man die Wahrheit sagen – das Zeugnisverweigerungsrecht berechtigt nur zum Schweigen, nicht zur Lüge.

Ist man als Zeuge verdächtigt?

Wenn Sie als Zeuge vorgeladen werden, bedeutet dies nicht, dass Sie wie ein Beschuldigter einer Straftat bezichtigt werden. Trotzdem kann die Aussicht auf eine Vernehmung Stress hervorrufen, denn unter Umständen fällt der Verdacht hier auf Sie oder Sie müssen einen nahen Angehörigen belasten.

Wieso werde ich als Zeuge geladen?

Wenn Sie von der Polizei oder der Staatsanwaltschaft als Zeuge vorgeladen werden, geht die Behörde davon aus, dass Sie etwas zur Aufklärung einer Straftat beitragen können. In der Regel werden Sie in etwa wissen, worum es in der Vernehmung genau gehen.

Was kann man gegen falsche Aussagen machen?

Um eine Anzeige wegen Falschaussage vor Gericht zu erstatten, muss der als Täter taugliche Zeuge oder Sachverständige eine falsche Aussage abgeben. Dabei ist jedoch wichtig, dass der Rahmen der Wahrheitspflicht nicht unbegrenzt ist.

Ist eine Falschaussage strafbar?

Falsche uneidliche Aussage. Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen zuständigen Stelle als Zeuge oder Sachverständiger uneidlich falsch aussagt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

Wem glaubt der Richter bei Aussage gegen Aussage?

Wonach richtet sich die Entscheidung des Gerichts bei einer „Aussage gegen Aussage“ Situation? Gem. § 261 StPO hat der Richter im Rahmen der Hauptverhandlung seine Überzeugung zu gewinnen und entscheidet frei über das Ergebnis der Beweisaufnahme.

Ist ein Zeuge ein Beschuldigter?

Eine Beschuldigte oder ein Beschuldigter kann nicht zugleich Zeugin oder Zeuge sein (anders im amerikanischen Strafprozess, in dem eine Beschuldigte oder ein Beschuldigter zugleich als Zeugin bzw.

Was passiert wenn man als Zeuge schweigt?

Beruft sich ein Zeuge zu Unrecht auf ein Auskunftsverweigerungsrecht und ist dies offensichtlich, so können ihm nach § 70 StPO zum einen die durch die Aussageverweigerung verursachten Kosten sowie ein Ordnungsgeld auferlegt werden und zum anderen kann zur „Erzwingung des Zeugnisses” Ordnungshaft angeordnet werden.

Was passiert wenn man eine Zeugenaussage verweigert?

Grundsätzlich kann der Zeuge die Aussage nicht verweigern. Es kann jedoch die Situation auftreten, dass jemand formal zwar als Zeuge behandelt wird, in Wahrheit aber das Ziel verfolgt wird, ihn einer Straftat zu überführen. Es kann sich auch im Rahmen einer Zeugenvernehmung ein Tatverdacht gegen den Zeugen ergeben.

Ist man zu einer Zeugenaussage verpflichtet?

Jeder, der eine Straftat beobachtet hat, ist nach § 48 der Strafprozessordnung (StPO) grundsätzlich verpflichtet, als Zeuge darüber vor Gericht auszusagen. Das kann einen Zeugen bei nahen Angehörigen in persönliche Zwangslagen bringen, da die zwischenmenschliche Beziehung schwer belastet werden kann.

Ist es besser eine Aussage zu verweigern?

Warum kann es sinnvoll sein, die Aussage zu verweigern? Wird Ihnen eine Straftat vorgeworfen, besteht grundsätzlich die Gefahr, dass Sie sich durch unbedachte Äußerungen selbst beschuldigen. Daher ist es häufig besser, sich erst mit einem Anwalt zu beraten und dann eine Aussage zu tätigen.

Ist ein Zeuge ein Beweis?

Die Zeugenaussage ist vor Gericht oft das wichtigste Beweismittel. Das gilt für den Zivilprozess ebenso wie für das Strafverfahren. "Ich hab's genau gesehen!" Zeugen sind die Personen, die bei den Vorgängen, um die es geht, dabei waren, sie gesehen oder gehört haben.

Was passiert bei Aussage gegen Aussage ohne Beweise?

Die belastende Aussage eines Zeugen steht gegen die bestreitende Aussage des Angeklagten. Wenn es dann keine objektiven Anhaltspunkte für das konkrete Geschehen gibt, wird die Luft für die Beweisführung zwar dünn, aber die Flamme der Anklage geht im Gerichtssaal deswegen noch nicht sofort aus.

Sollte man bei der Polizei aussagen?

Grundsätzlich sollten Sie keine Aussage bei der Polizei tätigen. Der erste Weg sollte schnellstmöglich zu einem Strafverteidiger führen. Viele Beschuldigte haben die Befürchtung, dass ihnen ein Schweigen negativ ausgelegt wird.

Wann wird der Zeuge zum Beschuldigten?

Zeuge oder Beschuldigter

Die Strafverfolgungsbehörde muss erst dann von der Zeugen- zur Beschuldigtenvernehmung übergehen, wenn sich der Verdacht so verdichtet hat, dass Sie ernstlich als Täter in Betracht kommen.