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Ist Keratokonus schlimm?

Gefragt von: Roswitha Vollmer-Förster  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Die Krankheit des Keratokonus ist sehr gefährlich und keinesfalls zu unterschätzen. Oft ist der Keratokonus eine nicht entzündliche Erkrankung, die ihren Ursprung in der Pubertät hat. Der Keratokonus ist eine Hornhauterkrankung, die eine kegelförmige Verformung der Hornhaut zur Folge hat.

Kann man von einem Keratokonus blind werden?

Patienten mit Keratokonus erblinden nicht, sie können meist mit geeigneten Sehhilfen privat wie beruflich ein ganz normales Leben führen und nur etwa 10 – 20% von ihnen benötigen jemals eine Augenoperation (Hornhauttransplantation, Keratoplastik, s.u.).

Was passiert wenn man Keratokonus nicht behandelt?

Von einem Keratokonus erblindet man nicht, aber die die Sehkraft kann stark eingeschränkt werden. Es kann zu verzerrtem, verschwommenem und doppeltem Sehen sowie Kontaktlinsenunverträglichkeit und erhöhter Blendeempfindlichkeit kommen.

Ist ein Keratokonus heilbar?

Kann man Keratokonus natürlich heilen? Eine Heilungsmethode, die man selbst vornehmen kann, gibt es nach aktuellem Forschungsstand nicht, zumal man Keratokonus nicht heilen, sondern lediglich aufhalten kann. Von alleine verschwindet die Wölbung also nicht oder bildet sich irgendwann zurück.

Warum bekommt man Keratokonus?

Der Keratokonus tritt in der Bevölkerung bei einem von 2.000 Menschen auf. Die Ursachen sind noch weitgehend unbekannt. Er kommt familiär gehäuft vor, was u.a. für eine vererbte Ursache sprechen kann (genetische Prädisposition). Zusätzlich zeigt sich eine Häufung bei Menschen mit Trisomie 21 (Down Syndrom).

Uniklinik Köln | Augenklinik: Keratokonus - Crosslinking Hornhautverkrümmung (Patienteninformation)

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Wie schnell schreitet Keratokonus voran?

Der Keratokonus entwickelt sich üblicherweise in der Pubertät und schreitet über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren voran; in 82 % der Fälle vor dem Alter von 40 Jahren. Es ist nicht sicher, dass die Krankheit vermehrt Frauen betrifft. Die Krankheit ist in den verschiedenen Staaten sowie global gleichmäßig verteilt.

Wann hört Keratokonus auf?

Bei vielen Betroffenen hört der Keratokonus zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Dies bedeutet, dass die Hornhaut stabil ist und die Verformung nicht weiter zunehmen wird.

Wie sieht jemand mit Keratokonus?

Bei einem Keratokonus wird die Hornhaut des Auges dünner und wölbt sich kegelartig vor. Diese Verformung macht sich beim Betroffenen vor allem durch ein verschwommenes oder verzerrtes Sehen bemerkbar. Außerdem verschlechtert sich die Sehstärke meist rasch.

Was kann man gegen Keratokonus machen?

Crosslinking ist inzwischen als wirksames Behandlungsverfahren anerkannt. Dabei wird die betroffene Hornhaut sowohl biochemisch als auch biomechanisch stabilisiert. Das erreichen wir durch die Kombination von UV-Bestrahlung und Riboflavin-Augentropfen (Vitamin B2 Abkömmling).

Kann man Keratokonus Lasern?

Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, um die Sehkraft bei Keratokonus nach Cross-Linking zu verbessern. Diese beinhalten: Spezial-Kontaktlinsen wie zum Beispiel Sklerallinsen, Intrastromale Ringe und den Keratokonus lasern mittels wellenfrontgeführter Excimer Laser PRK.

Wie viele Menschen haben Keratokonus?

Die Häufigkeit der Erkrankung in der Bevölkerung beträgt 1:2000. Der Keratokonus tritt besonders häufig bei Patienten mit Down-Syndrom (Trisomie 21) und bei bestimmten Hauterkrankungen (Neurodermitis) auf. Bei den meisten Patienten wird die Erkrankung zwischen dem 20. und 30.

Ist Keratokonus vererbbar?

Ob ein Keratokonus vererbt wird, ist zum derzeitigen Stand der Forschung nicht eindeutig geklärt. Dennoch besteht in manchen Fällen eine familiäre Häufung. Ein Keratokonus tritt zudem gehäuft in Verbindung mit bestimmten vererbbaren Erkrankungen auf.

Kann man durch eine Hornhautverkrümmung erblinden?

Wer die Diagnose Keratokonus erhält, ist schnell verunsichert und fragt sich „führt die Erkrankung zur Erblindung? “ Hier geben Mediziner Entwarnung. An einem Keratokonus erblindet man nicht, es kann jedoch zu Seheinschränkungen kommen.

Welche Augentropfen bei Keratokonus?

Üblicherweise sind kortisonhaltige Augentropfen für ca. 6 Monate ausreichend. Da beim Keratokonus keine entzündlichen Veränderungen vorliegen, ist die Erfolgsaussicht einer solchen Hornhautübertragung in der Regel sehr gut, sodass man sich vor diesem Eingriff nicht fürchten muss.

Ist Keratokonus eine Hornhautverkrümmung?

Medizinisch handelt es sich um eine Erkrankung der Hornhaut. Hierbei kommt es zu einer kegelförmigen Verformung und Verdünnung der Hornhaut. Der Keratokonus tritt an beiden Augen auf, allerdings nie gleich stark. In der Regel werden Betroffene kurzsichtiger und entwickeln eine hohe Hornhautverkrümmung (Astigmatismus).

Habe ich Keratokonus?

Zeigt die Hornhaut bei einer strukturellen Schwäche eine irreguläre Vorwölbung sowie eine Ausdünnung, kann eine versteckte Erkrankung wie ein Keratokonus vorliegen. Betroffene leiden unter Schwankungen und einer stetigen Abnahme der Sehschärfe trotz Korrektur mit Brille oder Kontaktlinsen.

Ist Keratokonus eine chronische Krankheit?

Der Keratokonus ist eine langsam fortschreitende Krankheit mit überwiegend schleichend auftretenden Symptomen. Bei denSymptomen des Keratokonus muss dabei unterschieden werden zwischen der chronisch fortschreitenden und der akuten, plötzlichen Symptomatik.

Wie wird Keratokonus diagnostiziert?

Eine frühzeitige Diagnose ist im Anfangsstadium nur durch eine dreidimensionale Darstellung der Hornhaut möglich. Erst im Spätstadium zeigen sich an der Hornhaut Veränderungen (Fleischer'sche Ringe und Vogtlinien), die der Augenarzt mit herkömmlicher Diagnostik sehen kann.

Wie lange krank nach crosslinking?

Nach ca. 1 Woche mit vollständiger Heilung der Oberfläche wird auch die Sehleistung deutlich besser. Nach etwa 4 bis 6 Wochen wird in der Regel das ursprüngliche Sehvermögen wieder erreicht. Eine zumeist leichte Trübung der Hornhaut besteht oft für 3 bis maximal 6 Monate nach dem Eingriff.

Ist crosslinking eine Operation?

Keratokonus Operation / Behandlung mittels Crosslinking

Bei diesem therapeutischen Verfahren werden die oberflächlichen Kollagenfibrillen der Hornhaut photochemisch mit Hilfe von UV-Licht und Riboflavin (Vitamin B2) erhöht vernetzt.

Wann braucht man eine Hornhauttransplantation?

Bei einer schweren Hornhautentzündung (Keratitis), die eine Vernarbung oder Ablösung der Hornhaut verursacht, kann eine Hornhauttransplantation notwendig werden. Mit dieser lassen sich die Schädigungen beheben. Für eine Hornhauttransplantation wird die Hornhaut eines Spenders gebraucht.

Welche Krankenkasse übernimmt crosslinking?

Crosslinking ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode. Daher wird sie zunehmend von den Kostenträgern übernommen. Da sie jedoch noch nicht im offiziellen Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen ist, ist die Kostenübernahme beim Crosslinking immer eine Einzelentscheidung.

Was kostet ein MyoRing?

Wie hoch sind die Kosten für CISIS / MyoRing? Die Kosten der Behandlung betragen normalerweise 3.000,- Euro pro Auge.

Was ist eine keratokonjunktivitis?

Eine Keratokonjunktivitis sicca beschreibt eine trockene Bindehaut (die Membran, welche die Augenlider auskleidet und das Weiße des Auges bedeckt) und Hornhaut (die durchsichtige Schicht vor der Iris und der Pupille). Es kann sein, dass zu wenig Tränen produziert werden, oder dass die Tränen zu schnell verdunsten.